
Das Tier als Spiegel - Teil 1
Wir sind aus vielen verschiedenen Persönlichkeits-Anteilen zusammengesetzt. Für alle diese Anteile finden wir in unserer Umgebung so genannte Projektionsflächen. Das können Ereignisse und Situationen sein, besonders aber Lebewesen, die uns nahe stehen: die Tiere, die bei uns leben, ebenso wie der Partner, die Kollegen, die Nachbarn, Freunde, Verwandte und so weiter. Sie alle spiegeln uns unsere Themen (Verletzungen, Schwächen, Stärken etc.), und wir spiegeln ihnen ihre eigenen.
Es ist sehr interessant und aufschlussreich, die Umgebung aus dieser Sicht zu betrachten. Denn dadurch erkennen wir bei allem, was uns berührt, dass es mit uns selbst zu tun hat. Nur ist die Entschlüsselung eines Ereignisses häufig schwierig, und das Erkennen der darin enthaltenen Botschaft fällt schwer – ähnlich wie bei der tiefenpsychologischen Traumdeutung: Manchmal braucht man jemanden, der einem zum Verständnis auf die Sprünge hilft. Im Falle Ihrer Tiere kann ich das sein.
Ein Mann hatte eine Hündin, die ihm in großer Treue ergeben war. Sie folgte ihm überall hin – außer wenn er seine Eltern besuchen ging, obwohl sie dort immer Leckerbissen bekam und verwöhnt wurde. Wenn er zu Fuß dorthin unterwegs war (sie wohnten im gleichen Dorf), machte sie plötzlich kehrt und lief nach Hause. Es gibt wohl einen kleinen Teil in ihm, der sich in dem Elternhaus nicht wohl fühlt und den ihm der Hund spiegelt.